Verklebte Faszien
Hanspeter Hürlimann • 19. Oktober 2025
Ursache vieler Beschwerden

Verklebte Faszien können die Ursache zahlreicher Beschwerden sein, auch solcher Beschwerden, die man auf den ersten Blick gar nicht mit den Faszien in Verbindung bringt. Faszien sind sehr widerstandsfähige und elastische Häute, die u. a. Organe und einzelne Muskelstränge umhüllen. Faszien können verkleben und verhärten. Schmerzen entstehen, angefangen bei Bauch-, Nacken-, Schulter-, Rücken- und Gelenkschmerzen – bis hin zu Schmerzen, die durch den ganzen Körper wandern.
Faszien - das besondere Bindegewebe
Der Begriff "Faszien" entstammt dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Band" oder "Bündel", was die Struktur des Faszien Gewebes - es gehört zum Bindegewebe - sehr gut beschreibt.
Es ist bandförmig, reissfest und kollagenreich und weist eine Dicke zwischen
0,5 und 3 Millimetern auf.
Das Fasziengewebe besteht u. a. aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Stabilität, Elastizität und Gleitfähigkeit.
Somit geben die Faszien unserem Körper Halt, ermöglichen geschmeidige Bewegungen und im Bedarfsfall gestatten sie sogar eine sanfte Verschiebung der Organe.
Als netzartiges und überaus komplexes Bindegewebe umhüllen die Faszien sämtliche Organe, Muskeln, Gefässe, Knochen, Sehnen und Bänder. Sie verbinden alles miteinander, halten sämtliche Teile des Körpers zusammen und fixieren sie am richtigen Platz. Die Aufgaben dieses Gewebes gehen jedoch weit über die reine Formgebung und Bindefunktion hinaus.
Fasziengewebe - Wasserspeicher und Teil des Immunsystems
Das Fasziengewebe dient aufgrund seiner hohen Wasserbindefähigkeit als unverzichtbarer Wasserspeicher. Und auch an der Abwehrfunktion des Körpers ist es massgeblich beteiligt.
Einerseits bildet dieses Gewebe eine bedeutende Barriere, die Fremdkörpern das Eindringen erheblich erschwert und andererseits befinden sich darin sogenannte Makrophagen.
Makrophagen sind Fresszellen, die zum Immunsystem gehören. Sie sind in der Lage, pathogene Mikroorganismen und Gewebetrümmer enzymatisch aufzulösen.
Faszien ermöglichen die Verschiebung der Organe
Die Faszien sorgen dafür, dass all unsere Organe und Körperteile immer an ihrem vorbestimmten Platz bleiben. Wäre das nicht der Fall, würden sie bei jeder Bewegung durch den Körper purzeln. Doch trotz dieser ordnenden Eigenschaft ermöglicht das Gewebe den Organen, ihre festgelegte Position bei Bedarf zu verschieben. Das ist die elementare Voraussetzung dafür, dass beispielsweise das Atmen, die Verdauung oder auch eine Schwangerschaft überhaupt möglich sind.
Beim Einatmen können sich somit die Lungen ausdehnen und die Organe im Bauchraum können leicht nach unten verschoben werden, ohne dass eines dieser Organe das andere in seiner Funktion beeinträchtigt.
In der Schwangerschaft werden nahezu sämtliche Organe zur Seite geschoben, damit dem Baby ausreichend Platz für das Wachstum zur Verfügung steht.
Und auch in dieser extremen Situation leiden die Organe nicht übermässig, da sie vom Fasziengewebe so geschützt werden, dass sie nicht unmittelbar aneinander reiben.
Bewegungsmangel lässt Faszien verkleben
Damit die Faszien stabil und gleichzeitig elastisch bleiben, sind sie auf ausreichende Bewegung angewiesen. Dennoch sollten sie nicht überlastet werden, denn ein Übermass an Bewegung kann ebenso wie ein Bewegungsmangel dazu führen, dass das Bindegewebe zu verkleben beginnt.
In dieser Situation ist ihre Gleitfähigkeit eingeschränkt, was sich wiederum auf unsere Beweglichkeit – und damit auf unser Wohlbefinden – deutlich auswirkt.
Wie ein gestörtes Lymphsystems die Faszien verklebt
Neben den Blutgefässen führen auch die Lymphgefässe durch das Fasziengewebe. Mit den Blutgefässen werden Nährstoffe zu den Zellen hin und mit den Lymphgefässen Stoffwechselabfallstoffe sowie andere Schadstoffe von den Zellen weg transportiert.
Der Lymphfluss wird ausschliesslich durch Muskelbewegung in Gang gehalten, daher ist das Lymphsystem ebenfalls auf eine ausreichende Muskelaktivität, also auf Bewegung, angewiesen.
Das Lymphsystem
Besteht nun beispielsweise eine länger anhaltende Muskelverspannung, z. B. im Nacken-, Schulter- oder Rückenbereich, so kann aufgrund der fehlenden Muskelbewegung der Lymphfluss dort merklich beeinträchtigt werden.
Da dieser Bereich nun nicht mehr adäquat bewegt wird, kann er auch nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.
Und auch der Abtransport der Schadstoffe funktioniert nicht mehr.
Da die Lymphe u. a. auch den Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen transportiert, kann es jetzt noch problematischer werden. Normalerweise liegt das Fibrinogen in der Lymphe in gelöster Form vor. Bei einem Lymphstau hingegen reichert sich das Fibrinogen im Gewebe an und wird dort nun unter Einwirkungen anderer Substanzen zu Fibrin abgebaut.
Aus dem Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen wird somit Fibrin – ein körpereigener "Klebstoff", dessen Aufgabe normalerweise das Verschliessen von Wunden ist. Da jedoch keine Wunde vorhanden ist, verklebt das Fibrin stattdessen das umliegende Bindegewebe.
Ursache undefinierbarer Schmerzen
Die verklebten Faszien führen nun zu zwei unterschiedlichen Problematiken: Einerseits werden durch den Verlust ihrer Zugkraft und Flexibilität die Bewegungsfähigkeit der betroffenen Muskelfasern deutlich eingeschränkt.
Andererseits können die Nerven, die durch diesen Gewebebereich führen, gequetscht werden, was u. U. zu empfindlichen Schmerzen führt. Dabei handelt es sich um Schmerzen, deren Ursache auf einem Röntgenbild nicht auszumachen ist, so dass bei undefinierbaren Schmerzen immer auch an das Bindegewebe zu denken ist.
Wenn die Faszien verhärten
Ältere Menschen weisen im Vergleich zu jüngeren generell einen wesentlich niedrigeren Flüssigkeitsanteil im Körper auf. Unter diesem Flüssigkeitsverlust leidet natürlich auch das Bindegewebe.
Das vormals ausgeglichene Verhältnis zwischen faserigen und wässrigen Anteilen verschiebt sich, weshalb das Bindegewebe älterer Menschen häufig aus überwiegend festen, unflexiblen Kollagenfasern und deutlich weniger elastischen Fasern bestehen.
Mit der Veränderung der Flüssigkeitsanteile verändert sich auch die räumliche Struktur des Bindegewebes. Statt der normalerweise rautenförmigen Anordnung, sehen die Fasern jetzt wie ein verknotetes Wollknäuel aus. Die Faszien wachsen ineinander, verfilzen und beginnen an allen Ecken und Enden miteinander zu verkleben.
Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Bewegungsmöglichkeit der Muskeln zunehmend eingeschränkt wird. Verhärtet sich das Bindegewebe schliesslich, wird das Beugen oder Strecken der Gelenke immer schmerzhafter. Auch die Entwicklung einer Baker Zyste kann durch ein verspanntes und verhärtetes Bindegewebe begünstigt werden.
Verklebte und verhärtete Faszien: Eine Gefahr für Organe und Gehirn
Da das Bindegewebe den gesamten Organismus wie ein Netz umspannt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Organe von der Verhärtung der Faszien ebenfalls betroffen sind. Dies ist besonders dramatisch, da eine starre Aussenhülle die Organe darin behindert, Nährstoffe in ausreichendem Masse aufzunehmen und Schadstoffe in angemessenem Umfang abzugeben.
Die Blutzufuhr, und damit die Sauerstoffversorgung der Organe, wird ebenfalls erschwert, so dass die Lebenskraft der betroffenen Organe stetig nachlässt – all das weniger als Folge des Alters als vielmehr als Folge eines Flüssigkeitsmangels und eines verklebten oder verhärteten Bindegewebes.
Selbst das Bindegewebe im Gehirn zieht sich bei älteren Menschen aufgrund des Flüssigkeitsmangels zusammen. Dadurch wird der Zwischenraum zwischen dem Schädelknochen und dem Gehirn immer grösser.
Diese Entwicklung ist besonders bei einem Sturz auf den Kopf verhängnisvoll, denn dann stösst das Gehirn aufgrund des grossen Zwischenraums mit Wucht gegen die Schädeldecke. Die Folge eines solchen Sturzes ist häufig ein Schädel-Hirn-Trauma, was zu schweren Hirnverletzungen führen kann.
Fazit zu den Faszien
Sie wissen nun, welche überaus wichtigen Aufgaben das Bindegewebe erfüllt und welche Folgen verklebte, verhärtete oder verletzte Faszien nach sich ziehen können. Daher lohnt es sich in jedem Fall, aktiv zu werden und Massnahmen zu ergreifen, die Ihr Bindegewebe gesund und geschmeidig halten.
Bei undefinierbaren chronischen Schmerzen hingegen, oder auch nach Unfällen und Operationen, sollten Sie darüber hinaus jedoch unbedingt einen Faszien-Spezialisten oder Osteopathen zu Rate ziehen – damit Sie Ihr Leben schnellstmöglich wieder schmerzfrei geniessen können.
Quelle:
Schwind P., "Faszien - Gewebe des Lebens: Das geheimnisvolle Netzwerk des Körpers und seine Bedeutung für unsere Gesundheit", Auflage September 2014, Irisiana Verlag
Faszien - das besondere Bindegewebe
Der Begriff "Faszien" entstammt dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Band" oder "Bündel", was die Struktur des Faszien Gewebes - es gehört zum Bindegewebe - sehr gut beschreibt.
Es ist bandförmig, reissfest und kollagenreich und weist eine Dicke zwischen
0,5 und 3 Millimetern auf.
Das Fasziengewebe besteht u. a. aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Stabilität, Elastizität und Gleitfähigkeit.
Somit geben die Faszien unserem Körper Halt, ermöglichen geschmeidige Bewegungen und im Bedarfsfall gestatten sie sogar eine sanfte Verschiebung der Organe.
Als netzartiges und überaus komplexes Bindegewebe umhüllen die Faszien sämtliche Organe, Muskeln, Gefässe, Knochen, Sehnen und Bänder. Sie verbinden alles miteinander, halten sämtliche Teile des Körpers zusammen und fixieren sie am richtigen Platz. Die Aufgaben dieses Gewebes gehen jedoch weit über die reine Formgebung und Bindefunktion hinaus.
Fasziengewebe - Wasserspeicher und Teil des Immunsystems
Das Fasziengewebe dient aufgrund seiner hohen Wasserbindefähigkeit als unverzichtbarer Wasserspeicher. Und auch an der Abwehrfunktion des Körpers ist es massgeblich beteiligt.
Einerseits bildet dieses Gewebe eine bedeutende Barriere, die Fremdkörpern das Eindringen erheblich erschwert und andererseits befinden sich darin sogenannte Makrophagen.
Makrophagen sind Fresszellen, die zum Immunsystem gehören. Sie sind in der Lage, pathogene Mikroorganismen und Gewebetrümmer enzymatisch aufzulösen.
Faszien ermöglichen die Verschiebung der Organe
Die Faszien sorgen dafür, dass all unsere Organe und Körperteile immer an ihrem vorbestimmten Platz bleiben. Wäre das nicht der Fall, würden sie bei jeder Bewegung durch den Körper purzeln. Doch trotz dieser ordnenden Eigenschaft ermöglicht das Gewebe den Organen, ihre festgelegte Position bei Bedarf zu verschieben. Das ist die elementare Voraussetzung dafür, dass beispielsweise das Atmen, die Verdauung oder auch eine Schwangerschaft überhaupt möglich sind.
Beim Einatmen können sich somit die Lungen ausdehnen und die Organe im Bauchraum können leicht nach unten verschoben werden, ohne dass eines dieser Organe das andere in seiner Funktion beeinträchtigt.
In der Schwangerschaft werden nahezu sämtliche Organe zur Seite geschoben, damit dem Baby ausreichend Platz für das Wachstum zur Verfügung steht.
Und auch in dieser extremen Situation leiden die Organe nicht übermässig, da sie vom Fasziengewebe so geschützt werden, dass sie nicht unmittelbar aneinander reiben.
Bewegungsmangel lässt Faszien verkleben
Damit die Faszien stabil und gleichzeitig elastisch bleiben, sind sie auf ausreichende Bewegung angewiesen. Dennoch sollten sie nicht überlastet werden, denn ein Übermass an Bewegung kann ebenso wie ein Bewegungsmangel dazu führen, dass das Bindegewebe zu verkleben beginnt.
In dieser Situation ist ihre Gleitfähigkeit eingeschränkt, was sich wiederum auf unsere Beweglichkeit – und damit auf unser Wohlbefinden – deutlich auswirkt.
Wie ein gestörtes Lymphsystems die Faszien verklebt
Neben den Blutgefässen führen auch die Lymphgefässe durch das Fasziengewebe. Mit den Blutgefässen werden Nährstoffe zu den Zellen hin und mit den Lymphgefässen Stoffwechselabfallstoffe sowie andere Schadstoffe von den Zellen weg transportiert.
Der Lymphfluss wird ausschliesslich durch Muskelbewegung in Gang gehalten, daher ist das Lymphsystem ebenfalls auf eine ausreichende Muskelaktivität, also auf Bewegung, angewiesen.
Das Lymphsystem
Besteht nun beispielsweise eine länger anhaltende Muskelverspannung, z. B. im Nacken-, Schulter- oder Rückenbereich, so kann aufgrund der fehlenden Muskelbewegung der Lymphfluss dort merklich beeinträchtigt werden.
Da dieser Bereich nun nicht mehr adäquat bewegt wird, kann er auch nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.
Und auch der Abtransport der Schadstoffe funktioniert nicht mehr.
Da die Lymphe u. a. auch den Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen transportiert, kann es jetzt noch problematischer werden. Normalerweise liegt das Fibrinogen in der Lymphe in gelöster Form vor. Bei einem Lymphstau hingegen reichert sich das Fibrinogen im Gewebe an und wird dort nun unter Einwirkungen anderer Substanzen zu Fibrin abgebaut.
Aus dem Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen wird somit Fibrin – ein körpereigener "Klebstoff", dessen Aufgabe normalerweise das Verschliessen von Wunden ist. Da jedoch keine Wunde vorhanden ist, verklebt das Fibrin stattdessen das umliegende Bindegewebe.
Ursache undefinierbarer Schmerzen
Die verklebten Faszien führen nun zu zwei unterschiedlichen Problematiken: Einerseits werden durch den Verlust ihrer Zugkraft und Flexibilität die Bewegungsfähigkeit der betroffenen Muskelfasern deutlich eingeschränkt.
Andererseits können die Nerven, die durch diesen Gewebebereich führen, gequetscht werden, was u. U. zu empfindlichen Schmerzen führt. Dabei handelt es sich um Schmerzen, deren Ursache auf einem Röntgenbild nicht auszumachen ist, so dass bei undefinierbaren Schmerzen immer auch an das Bindegewebe zu denken ist.
Wenn die Faszien verhärten
Ältere Menschen weisen im Vergleich zu jüngeren generell einen wesentlich niedrigeren Flüssigkeitsanteil im Körper auf. Unter diesem Flüssigkeitsverlust leidet natürlich auch das Bindegewebe.
Das vormals ausgeglichene Verhältnis zwischen faserigen und wässrigen Anteilen verschiebt sich, weshalb das Bindegewebe älterer Menschen häufig aus überwiegend festen, unflexiblen Kollagenfasern und deutlich weniger elastischen Fasern bestehen.
Mit der Veränderung der Flüssigkeitsanteile verändert sich auch die räumliche Struktur des Bindegewebes. Statt der normalerweise rautenförmigen Anordnung, sehen die Fasern jetzt wie ein verknotetes Wollknäuel aus. Die Faszien wachsen ineinander, verfilzen und beginnen an allen Ecken und Enden miteinander zu verkleben.
Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Bewegungsmöglichkeit der Muskeln zunehmend eingeschränkt wird. Verhärtet sich das Bindegewebe schliesslich, wird das Beugen oder Strecken der Gelenke immer schmerzhafter. Auch die Entwicklung einer Baker Zyste kann durch ein verspanntes und verhärtetes Bindegewebe begünstigt werden.
Verklebte und verhärtete Faszien: Eine Gefahr für Organe und Gehirn
Da das Bindegewebe den gesamten Organismus wie ein Netz umspannt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Organe von der Verhärtung der Faszien ebenfalls betroffen sind. Dies ist besonders dramatisch, da eine starre Aussenhülle die Organe darin behindert, Nährstoffe in ausreichendem Masse aufzunehmen und Schadstoffe in angemessenem Umfang abzugeben.
Die Blutzufuhr, und damit die Sauerstoffversorgung der Organe, wird ebenfalls erschwert, so dass die Lebenskraft der betroffenen Organe stetig nachlässt – all das weniger als Folge des Alters als vielmehr als Folge eines Flüssigkeitsmangels und eines verklebten oder verhärteten Bindegewebes.
Selbst das Bindegewebe im Gehirn zieht sich bei älteren Menschen aufgrund des Flüssigkeitsmangels zusammen. Dadurch wird der Zwischenraum zwischen dem Schädelknochen und dem Gehirn immer grösser.
Diese Entwicklung ist besonders bei einem Sturz auf den Kopf verhängnisvoll, denn dann stösst das Gehirn aufgrund des grossen Zwischenraums mit Wucht gegen die Schädeldecke. Die Folge eines solchen Sturzes ist häufig ein Schädel-Hirn-Trauma, was zu schweren Hirnverletzungen führen kann.
Fazit zu den Faszien
Sie wissen nun, welche überaus wichtigen Aufgaben das Bindegewebe erfüllt und welche Folgen verklebte, verhärtete oder verletzte Faszien nach sich ziehen können. Daher lohnt es sich in jedem Fall, aktiv zu werden und Massnahmen zu ergreifen, die Ihr Bindegewebe gesund und geschmeidig halten.
Bei undefinierbaren chronischen Schmerzen hingegen, oder auch nach Unfällen und Operationen, sollten Sie darüber hinaus jedoch unbedingt einen Faszien-Spezialisten oder Osteopathen zu Rate ziehen – damit Sie Ihr Leben schnellstmöglich wieder schmerzfrei geniessen können.
Quelle:
Schwind P., "Faszien - Gewebe des Lebens: Das geheimnisvolle Netzwerk des Körpers und seine Bedeutung für unsere Gesundheit", Auflage September 2014, Irisiana Verlag

Faszien sind ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers. Sie treten immer mehr in den Mittelpunkt von Forschung, Medizin und Therapie. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung entwickelt dieses „Aschenputtel der Orthopädie“ nun sein eigenes Gesicht in der medizinischen Forschung. Die Faszie bildet ein zusammenhängendes Spannungsnetzwerk, das den ganzen Körper durchzieht und durch das jedes einzelne Organ, jeder Muskel, jeder Nerv und jede Muskelfaser eingehüllt und eingebunden wird. Ähnlich wie die Gliazellen in der Neurologie ist auch das bisher unterschätzte *Binde-Gewebe“ die Faszie, inzwischen Gegenstand eines rasch Wachsenden Forschungsgebietes geworden, weil man erkannt hat, welch wichtige Rolle sie in Gesundheit und Krankheit spielt. Gerne möchte ich die faszinierende Welt der Faszien in den folgenden Blog-Beiträgen Ihnen näherbringen.

Narben entstehen nach einer Verletzung des Hautgewebes. Der Körper bildet Narbengewebe, um ein Eindringen von Fremdkörpern und Krankheitserregern zu verhindern. Oft ist das Narbengewebe jedoch weniger elastisch als die normale Lederhaut. Narben enthalten keine Talgdrüsen oder Schweissdrüsen und es wachsen auf ihnen keine Haare. Viele Menschen betrachten Narben als kosmetisches Problem, das sie in ihrem Selbstbewusstsein einschränkt. Insbesondere im Gesicht, am Hals oder an den Armen werden auffällige Narben als störend empfunden. Es gibt drei Typen von Narben: • Atrophe Narben: Wenn der Körper zu wenig neues Narbengewebe bildet, sinkt die Narbe im Vergleich zum umgebenden Gewebe ein. Dadurch entstehen Grübchen, etwa bei Akne oder Windpocken. • Hypertrophe Narben: Das Gewebe auf einer verheilten Wunde wölbt sich durch überschiessende Narbenbildung nach oben. Insbesondere, wenn die Wunde starken Zugkräften ausgesetzt ist, baut der Körper vermehrt Bindegewebe auf. Meist treten hypertrophe Narben innerhalb von sechs Monaten nach der Verletzung auf. Die Fasern dieser Wucherung sind parallel angeordnet. Manchmal bilden sich hypertrophe Narben auch von allein zurück. • Keloide: Sie treten häufig am Oberkörper oder Nacken sowie an den Ohrläppchen auf. Oft ist keine direkte Verbindung mit einer Verletzung offensichtlich – ein Mückenstich oder winziger Kratzer reicht aus, um diese Hautwucherung auszulösen. Sie wächst oft erst viele Monate nach der Verletzung. Keloide verursachen häufig einen unangenehmen Juckreiz oder Druckschmerzen. Sie können auch zu dicken Geschwülsten anschwellen. Keloide kommen in manchen Familien besonders häufig vor und kehren manchmal auch immer wieder, selbst wenn sie operiert werden (Rezidiv). Keloide sind sehr selten. Je dunkler die Hautfarbe, desto häufiger treten Keloide auf. Auch Menschen mit langjähriger Akne haben ein erhöhtes Risiko für Keloide. • Narben: Ursachen und Risikofaktoren Narben brauchen ihre Zeit, bis sie vollkommen verheilt sind. Fachleute rechnen mit sechs bis zwölf Monaten, manchmal bis zu zwei Jahren, bis die Rötung und Empfindlichkeit der Narbe verschwinden. Nach dieser Zeit verliert sich in vielen Fällen auch der anfängliche Juckreiz. Menschen mit einer Wundheilungsstörung oder mit Verbrennungen sind von wuchernden Narben besonders gefährdet, ebenso Allergiker und Allergikerinnen. Je älter ein Mensch wird, desto schlechter heilen seine Wunden. Denn die Elastizität und Blutversorgung der Haut nimmt ab und die Fettschichten werden dünner. Auf der anderen Seite sind Kinder und Jugendliche besonders gefährdet, wulstige Narben zu bekommen, weil ihr Körper auf Wachstum eingestellt ist und dadurch oft auch zu viel neues Bindegewebe produziert. Hormone scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen. Symptome: Narbe wird dick und rot Bei atrophen Narben zieht sich das Gewebe der Narbe zusammen. Gerade bei längeren Wunden fällt es auf, dass der gesamte Bereich wie eingesunken aussieht. Deutlich störender finden Betroffene jedoch die überschiessenden Narben (hypertrophe Narben und Keloide). Manchmal ist nur eine leichte, gerötete Erhebung auf der Haut zu sehen. Statt dünn und unauffällig wölbt sich die Narbe breit über den Körper. Oder es bilden sich – gerade bei Keloiden – dicke und unschöne Geschwulste. Bei hypertrophen Narben ist nur die Narbe an sich betroffen. Keloide können sowohl einzeln auftreten als auch über eine grosse Fläche verteilt sein. Sie sind besonders häufig am Ohrläppchen, an der Brust und am oberen Rücken zu finden.

Körperliche Narben entstehen meist durch Einwirkungen von aussen, dabei kann es sich um Operationsnarben, Schnittwunden, Verbrennungen, Verätzungen der sonstige Verletzungen der oberen Hautschichten handeln. Im Zusammenhang mit körperlichen Narben spielen die damit verbundenen emotionalen Belastungen, die durch einen Unfall, eine Operation oder eine Verletzung entstanden sind, eine grosse Rolle. Der Körper behält sowohl physische als auch emotionale Schocks in Erinnerung. Durch die Berührung der Narbe werden in der Therapie beim Patienten oft Erinnerungen ausgelöst die sich emotional äussern. Die junge Narbe Bei einer frischen Narbe wird häufig aus Gründen der Infektionsvermeidung, übertriebener Vorsicht oder schlicht aus dem Gedanken heraus, es habe ohnehin noch keine Relevanz, keine gezielte Behandlung durchgeführt. Durch eine frühe Narbenmassage kann auf die Wundheilung Einfluss genommen werden. Durch den mechanischen Impuls der Intervention wird die im Gewebe befindliche Flüssigkeit mobilisiert und ihr Abtransport erleichtert. Zudem wird der erhöhte Gewebetonus reduziert, der sich auch auf die Ernährungs- und Stoffwechselmöglichkeit des Gewebes sowie den Spannungszustand auswirkt. Sichtbare und Unsichtbare Narben Jeder Zellschädigung folgt eine Entzündung. Im Verlauf dieser Entzündung wird zerstörtes Gewebe abgebaut und faserreiches Ersatzgewebe aufgebaut. Eine Narbe entsteht. sie muss nicht zwingend durch eine offene Verletzung entstanden sein. Selbst Hämatome, infizierte Mückenstiche. können adhäsive Einschränkungen im Bindegewebe hinterlassen. Aber auch ohne Verletzungen können sich dich durch Immobilität Cross-Links als Brücken zwischen faszialen Strukturen bilden. Das Augenmerk der Narbenbehandlung muss daher um den Bereich der unsichtbaren Narben erweitert werden. Diese auf den ersten Blick nicht wahrnehmbaren Narben gilt es zu finden und zu lösen. Schmerz als Partner Verloren gegangene, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit egal in welchem Körpersystem, behindert die komplexen körpereigenen Regenerationsprozesse und veranlasst den Körper über sofort einsetzende Kompensationsmechanismen die Einschränkungen durch eine Schonhaltung auszugleichen. Jede Schonhaltung ist eine Fehlhaltung. Gesunde Körperstrukturen werden auf die Länge der Zeit durch eine solche permanente Überbelastung geschädigt, was sich häufig in Schmerzen äussert. Der Schmerz wiederum zwingt den Patienten dazu, auszuweichen und eine Schonhaltung einzunehmen. Mit dem Schmerz zu arbeiten heißt, Ihn zu entschlüsseln, seinen Sinn zu verstehen und adäquat darauf zu reagieren. Den Schmerz als Partner wird den Therapeuten zu den primären Ursachen führen.

Eine Narbe ist weit mehr als ein lokales Problem. Sie verändert die Körperstatik dauerhaft und hat letztlich Auswirkungen auf das Gesamtsystem. Dieser Tatsache wurde bislang zu wenig Beachtung geschenkt. Narbengewebe ist häufig die primäre Ursache für Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Jede entzündungsbedingte Verklebung, jede sichtbare oder unsichtbare Narbe staut den venösen Fluss des Herz-Kreislauf-Systems und lässt das fasziale Gewebe anschwellen. Diese Ausdehnung wird von speziellen Druckrezeptoren an das Gehirn gemeldet und als Schmerz wahrgenommen. Der Körper reagiert mit Bewegungseinschränkungen, Fehlhaltungen, unphysiologischer Muskelspannung und frühzeitigem Verschleiss. Narben sind Verklebungen, die durch eine Entzündung im Körper entstanden sind. Narben können sichtbar sein, durch Operationen und äussere Verletzungen. Viele Narben aber sind unsichtbar, sie entstanden z.B. durch Injektionen, durch Impfungen, Blutspenden, aber auch durch Blutergüsse und Prellungen, durch Mandelentzündungen und Zahnbehandlungen. Wir sprechen dann von Adhäsionen im Faszien System. Narbengewebe, das sich nach einer Verletzung neu bildet, ist extrem stabil. So hält es, wenn die Heilungsphasen abgeschlossen sind, sehr hohen Zug- und Druckkräften stand und widersteht deshalb den herkömmlichen manuellen Techniken, die sich dieser Impulse bedienen. Der spezielle Lift der Boeger-Therapie dagegen ist ein untypischer mechanischer Impuls, der noch nie auf das Narbengewebe als formgebende Belastung eingewirkt hat, sodass die Narbe dafür sozusagen nicht gewappnet ist. Bei der Lifttechnik werden die Verklebungen der Faszien schichten im Narbenbereich Schritt für Schritt auf Spannung gebracht und so lange gehalten, bis die Schichten sich voneinander trennen. Neben der systematischen Diagnostik der Faszien ist das wichtigste Hauptmerkmal der Boeger-Therapie die spezielle Lifttechnik. Damit werden die durch Narben entstandenen Verklebungen im Faszien Gewebe dauerhaft gelöst. Das führt nachweislich zur Reduzierung des Gewebedrucks und damit zur Schmerzreduzierung und zu mehr Beweglichkeit. Auch die Regenerationsfähigkeit des Körpers wird deutlich verbessert.
Die manuelle Lymphdrainage als konservative Therapieform kennen wohl die meisten. Ich möchte Ihnen gerne die Boeger- Therapie für die Behandlung von Lip- und Lymphödemen vorstellen. Bei der Boeger- Therapie steht der flüssige Gedanke im Mittelpunkt „alles fließt“. Unser Körper besteht zu 80% aus Flüssigkeiten. Diese Flüssigkeiten sind zellulär gebunden oder frei. Die restlichen 20% sind Binde- und Stützgewebe, das aus dem Fasziengewebe hervorgeht. Faszien werden auch als das formgebende Organ bezeichnet. Sie sind das Verpackungsmaterial der 80% Flüssigkeit. Der Körper muss in der Lage sein, sich zu entstauen. Wenn die Schadstoffe nicht rasch und ausreichend über die Venen und Lymphgefässe entsorgt werden, entsteht ein giftiges Milieu. Wenn die Zirkulation des Blutkreislaufes eingeschränkt ist, führt dies zu einem Mangel an Sauerstoff, Nährstoffen und Abwehrkräften. Der Körper erfährt mit der Zeit eine Schädigung, er wird krank. Damit dieser Fluss störungsfrei funktionieren kann, muss das Venen- und Lymphsystem einwandfrei funktionieren. Jede Narbe, jede Zellschädigung hat Auswirkungen auf den Rückfluss. Duch die entstandenen Verklebungen im Fasziensystem werden die Gefässe komprimiert und es entsteht ein Rückstau im Venen- und Lymphsystem. Behandlungen mit der Boeger-Therapie In einer ausführlichen Anamnese und verschiedenen Tests werden mögliche Stauungsproblematiken eruiert. Dabei spielen Organe und Narben eine wichtige Rolle. Sind Organe über die viszeralen Faszien gestaut, hat dies einen Rückstau im Bauchraum zur Folge, was eine Kompression des Schenkelkanals zur Folge hat und einen Rückstau in die Beine verursacht. Eine Behandlung beginnt immer in der Halsregion, da hier das Venensystem in die obere Herzkammer entstaut. Sind an diesen Schlüsselpunkten die Faszien verklebt, kommt es zu einem Rückstau im gesamten Fasziensystem. «Herznah vor Herzfern» Durch das lösen der Verklebungen wird der Rückfluss verbessert, was eine sofortige Auswirkung auf den Körper hat. Die Organe werden über die Bauchdecke behandelt, besteht eine zu grosse Spannung im Bauchraum, wird zuerst diese gelöst. Narben sind ein Störfaktor im Körper, daher ist es wichtig sie zu lösen. Vor allem die tiefen Verklebungen verursachen Bewegungseinschränkungen oder Stauungen im Venösen und lymphatischen Rückfluss. Neben der Verbesserung des Rückflusses, ist es auch wichtig die Beweglichkeit zu verbessern. Durch die verbesserte Beweglichkeit macht die Bewegung mehr Spass, was wiederum zur vermehrten Aktivierung der Muskelpumpe führt und somit zu einem verbesserten Rückfluss, was bei Lip- oder Lymphödemen sehr wichtig ist. Beim Lipödem ist die Problematik nicht nur die Flüssigkeitsansammlung in den Fettzellen, sondern auch die faszialen Adhäsionen in den Beinen. Diese entstehen durch die Veränderung des Bindegewebes (Fibrosierung). Das Ziel der Behandlung liegt in der Reduktion der Berührungs-, Druckschmerzen, Spannungs- oder Schweregefühle, Spontanschmerzen. Ebenso wichtig ist es die adhäsionsbedingten Verklebungen im Bindegewebe und dem Unterhautfettgewebe zu lösen, damit weniger Kompression auf den Gefässen entsteht. Bei der Boeger-Therapie liegen das venöse System und die Faszien im Fokus, um dadurch den Rückfluss zu fördern. Da das Lymphsystem eng mit den Venensystem gekoppelt ist, wird auch der lymphatische Rückfluss gefördert. Beim Lymphödem liegt der Fokus auf den gleichen Strukturen. Dabei wird unterschieden, ob es sich um ein primäres- oder sekundäres Lymphödem handelt. Da es sich oft um eine Überbelastung des Lymphsystems handelt, kombiniere ich die Behandlung mit der Lymphdrainage.

Anmerkung Brokkoli trägt zur Ballaststoffversorgung bei und liefert wichtige Vitamine wie Vitamin K und Folsäure und Mineralien wie Calcium und Magnesium; er wirkt antioxidativ und antiinflammatorisch und trägt damit zum Schutz vor Stress und Krankheiten bei Feta enthält einen hohen Anteil an Proteinen, mineralisiert durch das enthaltene Calsium die Knochen und ergänzt durch die anthaltenen Fette den Brokkoli optimal, da so das fettlösliche Vitamin K aufgenimmen werden kann; er enhält wenig lactose und ist sehr geschmacksintensiv Harzer Käse enthält ca 25g Eiweiß pro 100g und damit mehr als Fleisch oder Fisch pro 100 er verhilft durch die entsprechende Kombination mit Fetten zu einer längeren Sättigung und trägt zum Erhalt der Muskelmasse bei Leinsamenöl versorgt den Körper mit mehrfach ungesättgten Fettsäuren, welche wiederum antioxidativ wirken und für schöne Haut und Haare verantwortlich sind Zutaten 250g Brokkoli 30 g Feta 50g Harzer Käse 1 EL Leinsamenöl 2 EL Balsamico Essig Salz, Chili, Thymian, Koblauch granuliert, Ziwebelpulver, Churry Zubereitung Brokkoli in wenig Wasser und bei geschlossenem Deckel ca5-10 Minuten dämpfen Währenddessen den Feta und den Harzer Käse in Würfel schneiden Wenn der Brokkoli fertig ist, diesen aus dem Topf in eine Schal geben und mit dem Öl, dem Essig und den Gewürzen abschmecken